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Pressemitteilung

ÖDP zur Modellregion Glas: „Weg vom Erdgas, nicht vom Gas, sollte es heißen!“

Sicherstellung der Grundlast ist nur mit passenden Speichern möglich

Glasindustrie Grundlast

Der Regionalverband Fränkisches Thüringen der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) befürchtet, dass im Rahmen der „Modellregion Glas“ lediglich die verfehlte Energiewendepolitik der letzten Jahre in Deutschland und Thüringen fortgeführt werden soll. Die Anforderungen zur Gewährleistung der Grundlast für die energieintensive Glasindustrie sollten der zentrale und allesentscheidende Aspekt für die Entwicklung eines Konzepts sein.

Will man die Glaswannen ausschließlich oder zum großen Teil mit Strom heizen, so ist eine Speicherlösung zwingend notwendig. Eigentlich sollten diese die Energieversorger zur Verfügung stellen. Da diese aktuell mit Pumpspeicherkraftwerken und zukünftig verstärkt mit Großbatteriespeichern lediglich eher kurzzeitige Lastspitzen abpuffern können, fehlt es bis heute immer noch an Speichern, mit denen man Strom in großen Mengen auch über mehrere Wochen oder Monate hinweg speichern kann. Stand heute müsste deshalb die Glasindustrie die benötigte Speicherinfrastruktur selbst aufbauen und betreiben. Das käme aus Sicht der Öko-Demokraten südlich des Rennsteigs einer Bankrotterklärung der Energiewende in Deutschland gleich.

Will man hingegen die Glaswannen zumindest vorrangig mit Gas beheizen, so sind Stand heute lediglich Wasserstoff, Methan und Flüssiggas (LPG) als machbare Alternativen zu Erdgas und Fracking-Gas (LNG) zeitnah nutzbar. Zur Option Wasserstoff ist als größter Mangel feststellbar, dass bisher für die Rennsteigregion keine direkte Anbindung an das H2-Netz 2050 der FNB Gas vorgesehen. Hier muss sofort mit der Lobbyarbeit begonnen werden. Erst das Ergebnis einer Studie der Modellregion Glas abzuwarten, wäre verschenkte wertvolle Zeit.

Natürlich setzt sich die ÖDP für Erneuerbare Energien ein. Für die Glasindustrie ist die Frage der Energieerzeugung jedoch eher als nachrangig zu betrachten. Windkraft im Wald lehnt die Thüringer ÖDP ab. Flächen-Fotovoltaik ist aus Sicht der ÖDP südlich des Rennsteigs nur geständert als Agri-Fotovoltaik vertretbar. Generell sollen Großanlagen zur Energieerzeugung im Interesse der Wertschöpfung nur durch lokal oder zumindest in der Region beheimatete Unternehmen, Bürgergenossenschaften oder kommunale Unternehmen errichtet oder betrieben werden. An Großanlagen zur erneuerbaren Energieerzeugung müssen Elektrolyseure gestellt werden. Mit Blick auf möglichst autarke Energiedörfer setzt die ÖDP Fränkisches Thüringen sehr auf Biomasse.

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