Pressemitteilung
Kommunale Wärmeplanung mit Bürgerbeteiligung
Grundlage für eine gerechte und zukunftsfähige Energiewende
Stadtrat und Ortsteilrat Silvio Hahnke
Die verantwortungsvolle Umsetzung der Energiewende beginnt vor Ort. Eine vorausschauende kommunale Wärmeplanung, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig beteiligt, schafft dabei Transparenz, Fairness und Akzeptanz – und legt den Grundstein für eine sichere, bezahlbare und klimaeffiziente Wärmeversorgung.
Was bedeutet eigentlich kommunale Wärmeplanung?
- Sie dient der strategischen Ausrichtung der Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene. Ermittlung des Wärmebedarfs, Erfassung vorhandener Versorgungsstrukturen, Identifikation von Potenzialen für Nah- und Fernwärme, Wärmepumpen, Solarthermie und hybride Lösungen.
- Im besten Fall steht ein ganzheitlicher Ansatz dahinter. Das heißt, die Verknüpfung von Energie, Verkehr, Gebäudebestand und Wohnungswirtschaft, um Ressourcen zu schonen und Kosten zu minimieren.
- Transparente Entscheidungsprozesse mit klaren Zielen, messbaren Kriterien und regelmäßigen Fortschrittsberichten sind dabei von großer Bedeutung.
Warum ist die Bürgerbeteiligung unverzichtbar?
Zum einen ist die frühzeitige Bürgerbeteiligung eine rechtliche Forderung aus der Rechtsgrundlage für die kommunale Wärmeplanung.
Zum anderen schafft es wesentliche Vorteile für die Planung und Umsetzung, wie zum Beispiel:
- Legitimation durch Teilhabe:
- Bürgerinnen und Bürger werden frühzeitig informiert, können Fragen stellen, Ideen einbringen und lokale Prioritäten setzen.
- Akzeptanz und soziale Gerechtigkeit:
- Einbindung schafft Verständnis für Kosten-Nutzen-Abwägungen und verhindert soziale Härten bei Umsetzungsmaßnahmen.
- Lokale Expertise:
- Bewohnerinnen und Bewohner kennen Gegebenheiten vor Ort besser, z. B. Gebäudecharakteristik, Heizungssysteme und organisatorische Abläufe.
Welche Kernbausteine der Bürgerbeteiligung sind dabei wichtig?
- Frühzeitige öffentlich zugängliche Informationen über Ziele, Optionen, Kosten und Zeitpläne.
- Transparente Beteiligungsformate in Form von Bürgerversammlungen, Online-Plattformen, Workshops, Bürgerräten und Planungsdialogen.
- Diese sollten in verständlicher Sprache unter Verzicht von Fachjargon durchgeführt werden und klare Erläuterungen zu Fördermitteln, Förderprogrammen und CO2-Einsparungen vorweisen.
- Vielfältige Mitwirkungsmöglichkeiten in Form von Gelegenheiten zur Stellungnahme, Einbringung lokaler Vorschläge, Prüfung von Szenarien und Konsensbildung.
- Die lückenlose Dokumentation und Rückkopplung in Form von Veröffentlichung von Ergebnissen, Berücksichtigung von Anmerkungen und regelmäßige Feedback-Schleifen.
Welche Vorteile hat dies für die Kommune und die Bürger?
- Eine professionelle und transparente Bürgerbeteiligung stellt eine verlässliche Planungsgrundlage für Investitionen in Wärme-Infrastruktur dar.
- Effektive Nutzung von Fördermitteln und finanziellen Vorteilen durch frühzeitig identifizierte Prioritäten entlasten den Geldbeutel und den kommunalen Haushalt.
- Langfristige Kostensicherheit durch realistische Kosten-Nutzen-Analysen und faire Lastenverteilung.
- Nachhaltige Wärmeversorgung mit reduzierter CO2-Bilanz und verbesserter Luftqualität.
Ausblick:
Eine verantwortungsvolle kommunale Wärmeplanung erfordert Mut zur Offenlegung, Bereitschaft zur Zusammenarbeit und eine klare Vision für eine klimafreundliche, bezahlbare Wärmeversorgung. Wir rufen alle lokalen Akteure – Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Institutionen – auf, sich aktiv einzubringen und gemeinsam die Energiewende vor Ort verantwortungsvoll zu gestalten. In sämtlichen Kommunen läuft die Wärmeplanung bereits hinter verschlossenen Türen.
Fragen Sie nach und fordern Sie Transparenz!
Was ist unser Ansatz für eine gelungenen Wärmeplanung?
Wir möchten in dem Zusammenhang den besonderen Mehrwert dezentraler, diversifizierter erneuerbarer Energiesysteme als Grundlage regionaler Versorgungssicherheit betonen.
- Die lokale Erzeugung von Wärme und Strom aus verschiedenen erneuerbaren Quellen reduziert Abhängigkeiten von zentralen Versorgern. Bei lokalen Ausfällen oder Engpässen bleibt die Versorgung besser gewährleistet.
- Ein Mix aus Solarthermie, Geothermie, Biomasse, Nah- und Fernwärme, Wärmepumpen und ggf. Kraft-Wärme-Kopplung erhöht die Ausfallsicherheit gegenüber einzelnen Technologien oder Ressourcen.
- Dezentralisierte Anlagen entlasten dabei auch Trag- und Verteilnetze, vermeiden lange Übertragungsverluste und schaffen lokale Wertschöpfung, die Kosten stabilisieren kann.
- Unterschiedliche Standorte, Gebäude- und Nutzungsprofile ermöglichen maßgeschneiderte Wärmequellen-Konzepte (z. B. Nahwärmezirkel, quartiersweise Wärmepumpen mit Abwärmenutzung).
- Kleinst- bis mittelgroße, vor Ort installierte Systeme ermöglichen zeitnahe Anpassungen an sich ändernden Wärmebedarf oder Förderbedingungen.
- Lokale Wertschöpfung stärkt Arbeitsplätze vor Ort, fördert Bürgerbeteiligung und schafft transparente Kostenstrukturen.
- Diversifizierte Technologien minimieren Umweltwirkungen einzelner Systeme und erhöhen die Akzeptanz durch belegbare Vorteile für das jeweilige Quartier.
Sehen Sie das genauso oder doch etwas anders? Sprechen Sie uns gerne dazu an.
Silvio Hahnke, Stadtrat ÖDP (silvio.hahnkeoedp.de)
im Namen der Wählergruppe ÖDP in Hildburghausen
